Wie Narzissmus, Trauma und Gesellschaft ein perfides Spiel erzeugen –

das sich nur durch Präsenz beenden lässt.

 

Es beginnt nicht mit Gewalt.

Es beginnt mit Abwesenheit.

Wenn ein Mensch zu viel fühlt –
und niemand da ist, der ihn hält.
Wenn ein Kind schreit –
und niemand kommt.
Wenn du zu früh spürst,
dass deine Gefühle stören.
Dass dein Schmerz nicht passt.
Dass deine Wahrheit zu unbequem ist.

Dann entsteht nicht nur Trauma.
Dann entsteht eine Identität.
Eine Überlebensstruktur.
Ein Muster, das nicht heilt –
sondern überträgt.

 

Opfer sein ist kein Zustand.

Es ist eine Rolle.
Und jede Rolle will bedient werden.

Der Körper, der einst in Ohnmacht fiel,
wird später zur Bühne.
Und ruft: „Seht mich! Fühlt mich! Glaubt mir!“
Und wenn niemand antwortet,
wird aus Sehnsucht Druck.
Aus Bedürftigkeit Manipulation.
Aus Schmerz Kontrolle.
Aus Trauma: Macht.

 

Täter sind oft frühere Opfer,

die sich nie erinnern wollten.

Nicht erinnern an ihre Hilflosigkeit.
Nicht an die Ohnmacht, das Ausgeliefertsein.
Nicht daran, dass sie klein waren, still, abhängig.
Und so haben sie sich neu erfunden.
Stark. Bestimmend.
Nicht mehr verletzbar.

Aber unter all der Dominanz
liegt ein Nervensystem,
das nie gelernt hat zu fühlen.

 

Und die Opfer?

Viele klammern sich an ihren Schmerz
wie an eine Legitimation:
„Mir wurde Unrecht getan.
Ich darf fordern. Ich darf erwarten. Ich darf hassen.“

Doch wer im Opferstatus bleibt,
beginnt zu täuschen.
Sich selbst und andere.
Weil der Schmerz plötzlich Mittel wird –
um Liebe zu erzwingen.
Um Aufmerksamkeit zu binden.
Um Verantwortung zu vermeiden.

Und so wird auch das Opfer zum Täter.
Nicht durch Taten –
sondern durch Unterlassung.
Durch Selbstverleugnung.
Durch emotionale Abhängigkeit.
Durch Projektion und stilles Gift.

 

In einer traumatisierten Gesellschaft

sind die Rollen längst vertauscht.

Der Narzisst wirkt souverän.
Aber innerlich ist er leer.
Das Opfer wirkt unschuldig.
Aber innerlich ist es wütend.
Die Helferin wirkt stark.
Aber innerlich ist sie bedürftig.
Der Täter wirkt mächtig.
Aber innerlich ist er hilflos.

Und niemand sagt die Wahrheit.
Weil es nicht erlaubt ist,
Schmerz zu empfinden,
ohne Schuldzuweisung.
Weil es zu gefährlich scheint,
Wunden zu zeigen,
ohne sich schützen zu müssen.

 

Die größte Gewalt ist nicht laut.

Sie ist subtil.
Energieziehend.
Erwartungsvoll.
Selbstgerecht.

Sie versteckt sich hinter Opfermasken,
Helfer:innenrollen, Lichtarbeit,
Therapieworten und Gesellschaftssystemen.

Sie wirkt nicht durch Taten,
sondern durch emotionale Verstrickung.

Sie wirkt durch:
– Schweigen
– Gaslighting
– Subtile Schuldgefühle
– Grenzüberschreitungen im Namen der Liebe
– und spirituelle Umdeutungen von Verantwortung

 

Und jetzt?

Jetzt darfst du aussteigen.
Nicht aus der Welt –
sondern aus der Rolle.

Du musst keine:r mehr sein:
nicht Täter:in, nicht Opfer, nicht Retter:in.

Du musst niemandem vergeben,
der dich zerstört hat.
Du musst aber auch nicht zerstören,
um gesehen zu werden.

Du darfst einfach still sein.
Und dich erinnern,
was du bist –
jenseits aller Rollen.

 

Täter- und Opferrollen zerfallen

in einem Nervensystem, das sich halten darf.

Denn Heilung geschieht nicht durch Vergebung.
Nicht durch Verstehen.
Nicht durch Aufarbeitung.

Sondern durch die Wiedererlaubnis von Wahrheit.
Von Zartheit.
Von Wut.
Von Klarheit.
Von Rückzug.
Von Präsenz.
Von Grenzen.

Wenn dein Körper wieder spürt,
dass er sicher ist,
muss er niemanden mehr retten.
Und niemanden mehr bekämpfen.

 

Sacred Aloneness ist kein Rückzug.

Es ist ein Aufhören.
Ein Aufhören, Täter:innen zu schützen.
Ein Aufhören, Opferstatus zu romantisieren.
Ein Aufhören, Schuld zu verteilen.
Ein Aufhören, dich selbst zu vergessen.

🕊️ Sacred Aloneness
Ein Heilraum für das Nervensystem der Ausgeschlossenen.
Für all jene,
die nicht mehr kämpfen wollen –
und doch nicht untergehen werden.

 

🔗 Du darfst ihn teilen. Wenn er dich trägt.

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„Manche Worte liest du nicht mit den Augen – sie berühren etwas, das längst in dir klingt.“